Die Installation mit Leuchten aus Schwimmwesten-Stoff geflüchteter Menschen soll auf das Thema Flucht und die damit verbundenen sozialen Brennpunkte in Europa aufmerksam machen. Seit längerem beschäftigen sich zahlreiche Blumenthaler sowie der Künstler Heinsdorff mit der Frage, wie man sich – scheinbar weit entfernt von den Flüchtlingslagern rund um das Mittelmeer – effektiv engagieren kann. Mit Spendensammlungen und Informationen konnte die Gemeinschaft in den letzten Jahren bereits das Lager Moria in Griechenland unterstützen. Seit Corona hat sich nicht nur die wirtschaftliche Situation in Europa drastisch verschlechtert sondern ebenso die Lebensumstände für Geflüchtete aus Krisen- und Armutsgebieten in den Lagern. Und nach wie vor ertrinken zahlreiche Menschen im Mittelmeer. In Signalfarben leuchtende Schwimmwesten sind dafür zum Symbol geworden.
Für den Künstler liegt es auf der Hand, diese Westen mit ihren vielfältigen Einzelschicksalen und Geschichten zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Jede Leuchte zeigt Gebrauchsspuren, Salzrückstände und Verwitterungen der Stoffe. Auch Westen mit Füllung, die keinerlei Schwimmeignung haben und trotzdem an die Flüchtenden ausgegeben worden waren, werden hier verwendet – und zeigen somit ein weiteres Drama der „Fluchthilfen“ auf. Jede Leuchte beginnt ab Dämmerung zu glühen. So entsteht ein magisches orange-glühendes Leuchtenfeld – stellvertretend für Millionen Menschen auf der Flucht. Die Leuchtstelen sind nach der Installation erhältlich und können als Einzelobjekt an einem anderen Ort als ein Zeichen der Solidarität aufgestellt werden. Bis auf die Materialkosten werden alle Erlöse zur Unterstützung von geflüchteten Menschen gespendet.
Augsburger Friedensfest
Einige Stelen wurden im Rahmen des Augsburger Friedensfestes am 5. August 2021 an der St.-Ulrichs-Kirche aufgestellt.
Who cares?
Das Bayerische Textilmuseum TIM in Augsburg hat einige der Leuchten in seine Sonderausstellung Who cares integriert.
Wie ging es weiter mit dem Leuchtenfeld seit der Finissage in Blumenthal?
Das Video zeigt einige Leuchten an ihren neuen Standorten in Privatgärten oder im öffentlichen Raum und lässt den Künstler Markus Heinsdorff zu Wort kommen. Er gibt auch einen Ausblick auf das Folgeprojekt in Roth in 2022.
Erinnerungsort Badehaus in Waldram bei Wolfratshausen
Das BADEHAUS von Waldram (früher Föhrenwald) zeigt die vielseitige Geschichte der Region: Ab 1940 errichteten die Nationalsozialisten im Wolfratshauser Forst eine Mustersiedlung für Rüstungsarbeiter. Gegen Kriegsende führte hier der KZ-Todesmarsch aus Dachau vorbei. Dann wurde Föhrenwald zu einem Lager für jüdische "Displaced Persons" (Heimatlose Juden), die den Holocaust überlebt hatten. Ab 1956 wurden meist katholische, kinderreiche Heimatvertriebene angesiedelt und der Ort in Waldram umbenannt. Bis heute finden sich hier Spuren dieser einzigartigen Migrationsgeschichte. Sie wird anschaulich und multimedial in dem neu errichteten Erinnerungsort BADEHAUS erzählt. Eine Bürgerinitiative hat das Gebäude vor dem Abriss gerettet und dort einen Ort der Erinnerung, der Begegnung und des Lernens geschaffen.
Für die Präsentation des Leuchtenfeldes hat der Erinnerungsort BADEHAUS in aufwändiger Eigenarbeit 36 Einzelfundamente um das Haus gesetzt. So konnte durch das Engagement des Badehausteams und vieler freiwilliger Helfer*Innen auch hier trotz beschränkter Fläche eine Leuchtenreihe stellvertretend für Millionen von Menschen, die sich auf der Flucht befinden, installiert werden.
Übrigens: 36 Leuchten passen im exakten Abstand von 3 Metern um das BADEHAUS. Sie werden mit 4 Stromkreisen à 9 Lampen zum Erleuchten gebracht – und in unserem Museum werden 4 Zeitschichten in 9 Räumen dargestellt. Nach Pythagoras steht die Zahl 4 zusammen mit der Zahl 9 für Gerechtigkeit und Brüderlichkeit.
Die Ausstellung ist vom 19. Februar bis 8. Mai 2022 im Badehaus in Waldram zu sehen. Mehr hier
Markus Heinsdorff ist ein international arbeitender Künstler und sieht seine Werke als experimentelles Zukunftslabor mit dem Themenschwerpunkt Umwelt und Soziales. Er legt großen Wert auf die Nutzung der Materialien und Ressourcen, die in den verschiedenen Ländern vorhanden sind, in denen diese Installationen und Objekte ausgestellt werden. Als Beispiel kann die Verwendung von Bambus für seine Arbeit: »Garden Expo Pavillon« 2011/2012 in Chongqing, Cine, sowie die Verwendung von Plastikmüll aus dem Atlantischen Ozean für die Installation »Ocean Dome« in Kapstadt, Südafrika, genannte werden. In Kooperation mit der TU München erforscht er wie man, extrem günstig aus Recycling oder Abfall, klimatisch angenehme, wohnliche Häuser bauen kann, beispielsweise in Afrika. Er entwirft und realisiert in Tunesien architektonisch gestaltete Wertstoffhöfe als Zentren der Begegnung und entwickelte mit Studenten ein mehrfach mit Preisen ausgezeichnetes mobiles Kleinst-Wasserkraftwerk für Entwicklungsländer. Ein Prototyp seiner 10 m hohen Wassertankstelle mit Windturm entstand vor drei Jahren in Sansibar, wie auch ein Turm mit 50 qm Fassade, gebaut nur aus gesammeltem Plastik aus dem Meer bei Kapstadt.
Heinsdorffs Objekte, Installationen und Architekturen wurden in vielen Ländern wie China, Indien, Indonesien und Ländern Südamerikas ausgestellt. 2013 erhielt er den Siemens empowering people Award für sein Projekt »Mobiler Hydrorotor. Die zwei größten Projekte waren seine Installationen für die Präsentation Deutschlands in Indien von 2011 bis 2013, wo Heinsdorff 16 Pavillons als Kunstbauten entwickelte und realisierte, sowie seine Arbeit für die Präsentation Deutschlands in China, wo er das Deutsch-Chinesische Haus auf der EXPO Shanghai 2010 und 21 Pavillons von 2007 bis 2009 entwarf und realisierte.
144 Stelen sind im historischen Innenhof von Schloss Blumenthal zu sehen. Jede Stele ist 4 m hoch und mit einer 40 cm hohen und 26 cm breiten Leuchte versehen. Jede Leuchte besteht aus Teilen der benützten Schwimmwesten von den Stränden Griechenlands. Dazu sind 123 Westen, die bereits von den Fotografen und Künstlern Fred George und Andrew Wakeford in einer Kunstinstallation verwendet wurden, aufgetrennt und zu neuen Stoffbahnen zusammengenäht worden. Unter Anleitung des Künstlers und des Produktionsleiters Bastian Klaes wurden alle Einzelteile per Hand gefertigt.
Über 60 HelferInnen haben sich in unzähligen Stunden ehrenamtlich engagiert. Es wurden 150 Stelen achteckig gesägt, 300 Holzkreise und 450 Leisten geschnitten, 150 Rechtecke genäht und getackert, 2400 Drahtenden verzwirbelt, 1100 m Stromlitzen verspannt, 300 LED Lampen verkabelt, 222 selbst geschweißte Erdanker im Boden versenkt und die 144 Leuchten mit Hilfe von je 4 Drähten akkurat und präzise ausgerichtet. Jede Leuchte hat zwei LED Lampen, die mit Beginn der Dämmerung zu glühen anfangen. So ensteht ein orange-glühendes Leuchtenfeld innerhalb des historischen Ambientes von Schloss Blumenthal.
Der Deutsch-Ägypter Karim El-Gawhary berichtet seit 30 Jahren als Journalist aus dem arabischen Raum. Kürzlich wurde er in einem Radio-Interview gefragt, welche Geschichten ihn nach so vielen Jahren heute noch bewegen. El-Gawhary erzählt von einer jungen Frau:
Die Syrerin, nennen wir sie Selma, flüchtet vor dem Krieg. Alles, was sie hat, sind ihre vier Kinder zwischen zwei und elf Jahren. In Alexandria, Ägypten steigen die fünf in ein Schlauchboot, mit der Hoffnung im Herzen in Europa ein besseres Leben zu beginnen. Doch so weit kommt es nicht. Das Boot, voll gepackt mit Geflüchteten, kentert. Selma trägt eine Schwimmweste – ihre Kinder nicht. Die vier Mädchen klammern sich an ihre Mutter, aber Selma weiß, dass sie so nicht überleben. Eine einzige Schwimmweste kann keine fünf Menschen tragen. Sie muss sich von ein oder zwei Kindern trennen, damit wenigstens zwei Mädchen überleben, denkt sie. Aber Selma kann sich nicht entscheiden, welches ihrer Kinder sie in den Tod schickt. Das geht nicht. Also wartet sie ab. Nach einer gewissen Zeit ist es die Zweijährige, deren Kräfte schwinden. Ihre Hände lassen die Weste los und Selma muss ihre jüngste Tochter dem Meer und damit dem Tod übergeben. Weitere Stunden vergehen. Auch die zweite und dritte Tochter können sich nicht mehr gegen die Kräfte des Meeres wehren. Ihre Reise nach Europa endet ebenfalls vorzeitig mit dem Tod. Später — noch in derselben Schreckensnacht — werden Selma und ihre elfjährige Tochter von einem Rettungsboot aufgegriffen. Die beiden überleben.
Nur diese Geschichte zu lesen, ist schon unerträglich. Wie ergeht es dann nur Frauen und Männern, die so ein Drama tatsächlich erleben? Man kann es nicht glauben, dass Menschen wie Selma heute noch in so eine Situation geraten können. Doch das traurige ist, dass dies kein Einzelfall ist. So viele Menschen sterben auf der Flucht, deren Geschichten wir nie hören werden. So viele Menschen begeben sich in Gefahr ohne Garantie auf ein Happy End. So viele Menschen werden durch Krieg und Flucht traumatisiert und müssen damit ohne psychologische Hilfe weiterleben.
Die Ausstellung Leuchtenfeld ermahnt uns, die vielen Geflüchteten weltweit nicht zu vergessen. Auch wenn Corona derzeit medial alles überschattet, müssen wir unsere Aufmerksamkeit (wieder) auf die Dramen richten, die vor den Toren Europas tagtäglich passieren. Die Welt muss sich verändern und die Ursachen für Flucht und Vertreibung müssen nachhaltig beseitigt werden. Das Projekt Leuchtenfeld möchte dazu beitragen, dass wir mit Mitgefühl hinschauen, wo Menschlichkeit dringend gebraucht wird.
Ein Mensch, der seine Heimat verlässt, hat in der Regel keine Zukunftsperspektiven oder befindet sich in einer lebensbedrohlichen Lage. Laut aktuellem UN-Flüchtlingslingsbericht sind weltweit etwa 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht, dies macht 1 % der Weltbevölkerung aus. Seit 2010 hat sich die Zahl der Menschen auf der Flucht verdoppelt. Die Zahl der Flüchtlinge, die in Deutschland leben, liegt bei 1,1 Millionen. (Global Trends Report 2019). Die Zahl der (Erst-)Asylanträge sank 2020 in Deutschland im Vergleich zu 2019 um 28 % auf 102.581 ab. 85 Prozent der Flüchtlinge leben nach wie vor in Entwicklungsländern ein großer Teil davon innerhalb der eigenen Landesgrenzen.
Flucht und Migration - ein und dasselbe? Die Begriffe Flucht und Migration, beziehungsweise Flüchtling und Migrant*in, werden oftmals synonym verwendet. Jedoch gibt es wichtige begriffliche Unterschiede. Von Migration ist die Rede, wenn Menschen aufgrund von bspw. Perspektivlosigkeit ihre Heimat verlassen, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Im Kontext von Flucht ist es wichtig, zwischen selbstgewählter und erzwungener Migration - also Vertreibung - zu unterscheiden. Die Genfer Flüchtlingskonvention definiert sie als Menschen, die „aus der begründeten Furcht vor Verfolgung ihre Heimat verlassen“.
Ursachen für Flucht und Migration. Verfolgung ist der häufigste Grund, warum Menschen die Flucht antreten. Sie fliehen vor Gewalt, die ihnen aufgrund ihrer Religion, Hautfarbe, sexuellen Gesinnung, politischen Einstellung oder Nationalität droht. Bewaffnete Konflikte führen unweigerlich dazu, dass Menschen fliehen, um ihr eigenes Leben zu retten. Kriege sind für die meisten Flüchtlinge in der Geschichte der Menschheit verantwortlich. Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit sind Faktoren dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen. Im alltäglichen Sprachjargon ist oftmals von “Wirtschaftsflüchtlingen” die Rede - ein meist abwertend gebrauchter Begriff. Die Auswirkungen des Klimawandels könnten bis 2050 für über 140 Millionen Klimaflüchtlinge sorgen. Ob steigende Meeresspiegel, zunehmende Wetterextreme oder die Veränderung von Ökosystemen: Schon heute beobachten wir gravierende Auswirkungen auf die Lebensgrundlage vieler Menschen. Der Klimawandel steht in direktem Zusammenhang mit Armut und Hunger, fördert jedoch indirekt auch neue und bereits bestehende Konflikte.
Es muss in enger Zusammenarbeit eine gemeinsame, europäische Lösung gefunden werden. Wichtige Punkte sind:
• Mehr legale Einreisemöglichkeiten für Schutzsuchende.
• Ein funktionierendes System zur Seenotrettung.
• Unbedingtes Einhalten der humanitären Standards.
• Ein Überdenken der Verlagerung von Grenzschutz und Flüchtlingsabwehr in Nachbarstaaten der EU.
• Eine gemeinschaftliche Flüchtlingspolitik, bei der alle Mitgliedstaaten - je nach Kapazität - Verantwortung übernehmen.
Volle Flüchtlingscamps und ein überlastetes Aufnahmesystem.
Seit Beginn des Konfliktes in Syrien im Jahr 2011 sieht sich Griechenland mit einem vermehrten Flüchtlingszustrom konfrontiert. Im Januar 2021 lebten 119.500 Flüchtlinge und Migrant*innen in Griechenland. Zwischen Januar und Oktober 2020 kamen 9.243 Menschen über den Seeweg nach Griechenland. Die meisten von ihnen (47%) kamen auf der Insel Lesbos an. Es sind hauptsächlich Familien mit Kindern aus Afghanistan und Syrien. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Frauen (23%) und Kinder (36%).
Das griechische Asylsystem ist stark überlastet. Derzeit gibt es fast 90.000 noch nicht bearbeitete Fälle. Die Regierung muss Asylverfahren beschleunigen, denn manchmal dauert die Bearbeitung mehrere Jahre. Gleichzeitig müssen Asylstandards und Schutzmaßnahmen beibehalten werden. Die Mehrheit der Asylbewerber*innen in Griechenland hat Flüchtlingsmerkmale und ist wahrscheinlich auf internationalen Schutz angewiesen.
Katastrophale Zustände auf den griechischen Inseln.
Die Verhältnisse in den völlig überfüllten Aufnahmezentren auf den griechischen Inseln sind besorgniserregend. Mehr als 19.000 Menschen leben derzeit in den fünf Aufnahme- und Identifikationszentren (RICs) auf den griechischen Inseln. Die Zentren waren ursprünglich für 5.400 Menschen konzipiert und waren Anfang 2020 zum Teil um das Zehnfache überfüllt.
Tausende Menschen müssen in Zelten leben, ohne ausreichenden Zugang zu sanitären Einrichtungen. Zusätzlich haben die Menschen oftmals keinen Zugang zu wichtigen Informationen über das Asylverfahren und laufen Gefahr, in unsichere Gegenden abgeschoben zu werden. Die Situation ist sehr belastend für Geflüchtete, HelferInnen und Einheimische. Immer wieder gibt es in den Lagern Proteste von Menschen, die sich gegen die dortigen Bedingungen wehren möchten.
Die Situation auf der griechischen Insel Lesbos. Auf Lesbos leben mehr als 7.400 Flüchtlinge im Notfalllager Kara Tepe (Stand Januar 2021). Das Lager wurde als Notunterkunft auf einem ehemaligen Militärgelände errichtet, um die Flüchtlinge und Migranten zu versorgen, die beim Brand in Moria, im September 2020, obdachlos geworden waren. Moria war bis zu seiner Zerstörung das größte der fünf Aufnahmezentren auf den ägäischen Inseln. Das Zentrum auf der Insel Lesbos wurde ursprünglich für 2.500 Menschen gebaut, doch im Februar 2020 lebten dort 18.000 Menschen. Die Notunterkunft Kara Tepe wurde als eine temporären Einrichtung - eine Sofortmaßnahme – für AsylbewerberInnen, die ansonsten im Freien schlafen müssen, gebaut. Dringend notwendig sind jedoch langfristige Lösungen, denn noch fünf Monate später berichten die BewohnerInnen immer noch von katastrophalen Lebensbedingungen: Da das Lager sehr nah am Meer liegt, ist es den starken Seewinden ungeschützt ausgeliefert - Regenfälle und winterliche Temperaturen kommen hinzu. Die Menschen leben in unbeheizten Zelten und haben keinen Zugang zu warmen Wasser und warmen Mahlzeiten. Die Schutzsuchenden müssen täglich mehrere Stunden anstehen, um Lebensmittel und rationiertes (Trink)Wasser zu bekommen. Weder Toiletten noch Waschmöglichkeiten und Duschen sind ausreichend vorhanden.
Illegale Push-Backs an der griechischen Grenze. Entsprechend der Genfer Flüchtlingskonvention darf ein Flüchtling nicht in ein Land zurückgewiesen werden, in dem er Verfolgung fürchten muss. Asylsuchenden darf demnach die Einreise nach Griechenland nicht verweigert bleiben. Dennoch gab es vor allem seit März letzten Jahres vermehrt Berichte über die Zurückweisung von Migrant*innen und Asylsuchenden an der griechisch-türkischen Landes- oder Seegrenze. Griechenland hat das Recht, seine Grenzen zu kontrollieren und irreguläre Migration zu steuern. Gleichzeitig müssen die internationalen Menschenrechts- und Flüchtlingsschutzstandards und die Rechte von Asylsuchenden respektiert werden. Die Vorwürfe müssen ernst ernst genommen und untersucht werden. Auch während der besonderen Grenzmaßnahmen zur Corona-Zeit sind die Staaten dazu verpflichtet, die internationale Norm zum Schutz von Flüchtlingen einzuhalten.
Die Idee für die 1.Spendenaktion für geflüchtete Menschen kam 2015 mit der großen Flüchtlingswelle. Alles war noch alles ganz einfach. Die Solidarität mit den Menschen, die auf den griechischen Inseln mit tausenden von Schlauchbooten ankamen war riesig. Innerhalb weniger Wochen hatten wir über 10.000 € an Geldspenden und tonnenweise Hilfsgüter gesammelt. Ein Blumenthalerteam hat die Sachspenden selbst mit einem kleinen LKW Konvoi und gemeinsam mit dem Installationskünstler Christian Schnurer und dem Aktivisten Andreas Müller-Hermann nach Lesbos gebracht. Die ganze Aktion war in ein Kunstprojekt eingebettet.
Während des Blumenthaler Adventszaubers wurden in der Spendenjurte erneut Sachspenden in großer Menge gesammelt. Die Sachspenden und auch die Geldspenden in Höhe von 2000 € gingen an unseren Kooperationspartner Heimatstern e.V. und wurden von dort an verschiedene Hilfsprojekte weitergeleitet. Zum Beispiel die von einem Afghanischen Flüchtling selbst gegründete Zeltschule, in der trotz der widrigen Umstände für Kinder und Jugendliche Unterricht stattfinden kann. Oder auch das Projekt Low-tech with Refugees die mit Recyclingmaterial, dass auf der Insel gefunden werden kann, Zeltöfen und isolierte Matratzen herstellen.
Die Spenden in Höhe von 1200 € die bei der 3. Spendenkation durch den Verkauf von selbstgenähten Baumwollmasken generiert wurden gingen erneut an Heimatstern e.V. Auf Grund der schwierigen politischen Lage auf der Insel Lesbos, die Angriffe der Hilfsorganisationen durch Rechtsradikale und der zusätzlichen Bedrohung durch den Coronavirus, wurde nur noch Akuthilfe für die rund 20000 Menschen geleistet: Medikamente, Nahrungsmittel, Trinkwasser und Hyghieneartikel.
Mit Ihrer Geldspende unterstützen wir Organisationen und Helfende vor Ort, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Entscheiden Sie selbst, in welchem Bereich Ihre Spenden eingesetzt werden sollen. Möchten Sie uns die Entscheidung überlassen, wofür Ihr Geld am besten verwendet werden soll, wählen Sie den Verwendungszweck: „Licht anzünden“. Die anderen Möglichkeiten stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Spenden mit Banküberweisung:
Blumenthaler Wandel e.V.
GLS Bank
IBAN: DE94 4306 0967 8244 9935 00
BIC: GENODEM1GLS
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Verwendungszweck:
„Direkthilfe auf Lesbos“
Sie spenden für nachhaltige Hilfe vor Ort auf Lesbos.
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Verwendungszweck:
„Rechtshilfe“
Sie spenden um einen Wandel in der Flüchtlingspolitik auf juristischer Ebene zu unterstützen.
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„Integration in Deutschland“
Sie spenden für eine gelingende Integration geflüchteter Menschen in Deutschland.
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„Licht anzünden“
Sie überlassen uns die Entscheidung, wofür das Geld am dringendsten gebraucht und eingesetzt werden soll.
Aufgrund der großen Nachfrage geben wir im Moment keine weiteren Leuchten aus. Wenn Sie unsere Arbeit sowie Organisationen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, unterstützen möchten, freuen wir uns über eine Spende. Wenn Sie sich für eine Leuchte interessieren, füllen Sie das nachfolgende Formular aus. Wir setzen Sie dann gerne auf eine Warteliste, und geben Ihnen Bescheid, wenn wieder Leuchten frei sind.
Presseinformationen zur Kunstinstallation und Bilder vom Leuchtenfeld erhalten Sie hier zum Download.
Pressekontakt:
Aktion im Schloss Blumenthal macht auf Flüchtlinge aufmerksam
BR Mediathek
Kunst gegen das Verdrängen
BR Mediathek
Leuchtzeichen mit Horizont
Süddeutsche Zeitung
Ein leuchtendes Feld aus Schwimmwesten
Capriccio
Leuchtzeichen für mehr Solidarität
BR KulturBühne
kulturLeben
BR2
Mit Kunst helfen
Augsburger Allgemeine
Die Augen öffnen
Donaukurier
Kunstprojekt mit Markus Heinsdorff
Aichacher Zeitung
Licht an für mehr Menschlichkeit!
Lifeguide Augsburg
Das Leuchtenfeld
Global Ecovillage Network
Licht an, Augen auf!
a3 Kultur
Licht an für mehr Menschlichkeit
Aichacher Zeitung
Abacus GmbH
Architekturbüro Mießl
Bürger-Energie-Genossenschaft AIC eG
GLS Bank
Lisa Martin
Naturparkett GmbH
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Obi Aichach
Sparkasse Aichach
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